Christoph-TiTo-Klesse
  Aufgeben? Nein!!!
 

Es entzieht sich meiner Kenntnis ob eine Gemeinde das Recht hat, ihre Satzungen so oft zu ändern wie sie mag und für richtig erachtet. Doch dies ist ein äußerst sensibler Bereich. Und die Stadt Arnsberg hat völlig vergessen das es hier um intensive Gefühle geht, die man nicht mal eben so abstellen kann. Natürlich konnte und musste ich mich in dieser absoluten Ausnahmesituation auf das verlassen können was mir der Bestatter sagt. Zumal im Nutzungsvertrag diese Aussage ausdrücklich bestätigt wird.



 

An dem Tag, als es galt diese Entscheidung zu treffen, war ich überhaupt nicht in der Lage irgendetwas zu denken. Ich bestand nur aus Schmerz und Trauer. Musste mein einziges Kind beerdigen.

Wie hätte ich auch in dieser Situation ahnen können, das sich die Bedingungen jederzeit ändern können???

Wie hätte ich auch ahnen können, das ich in dem Moment des grössten Schmerzes daran denken muss einen Anwalt mit zum Bestatter zu nehmen???

Doch Aufgeben ist für mich keine Option. Und ich lasse mir nicht verbieten auf dem Friedhof Kerzen für mein Kind anzuzünden!!! Aus diesem Grund habe ich mich an eine hiesige Tageszeitung gewandt. Dort war man über die Entscheidung der Stadt Arnsberg ebenfalls entsetzt und so erschien am 01.07.2011 folgender Artikel:


www.neheims-netz.de/geschichte/20110701.php

 

Inzwischen kenne ich mich besser aus. Es gibt Baumgräber, Friedwälder oder Asche-Streu-Felder. Die Nutzungsbedingungen variieren - je nach Gemeinde oder Bundesland. Und ich weiß das es oft nicht üblich ist, das man an Baumgräbern Grabschmuck ablegen kann. Doch in diesem Fall wurde einfach mal einseitig die Satzung geändert und ein bestehender Vertrag gebrochen. Dafür habe ich kein Verständnis, denn von uns Bürgern wird ja auch verlangt, das wir uns an Verträge und Gesetze halten.

Auch in anderen Städten ist man offenbar mit der großen Nachfrage nach Baumgräbern überfordert und versucht (wie z.B. in München), diese wunderbare Art der Bestattung mit allen Mitteln wieder unattraktiver zu machen. Zu diesem Zweck wird dann auch schon mal der Preis für ein Baumgrab innerhalb eines Jahres um das 6 - 8fache erhöht.

Der Gang zum Friedhof war und ist für mich ein wichtiges Ritual. Meinem Sohn dort wo er seine letzte Ruhe gefunden hat, Blumen und Kerzen bringen zu können, ist ein wichtiger Teil bei der Bewältigung dieses unglaublichen Schmerzes. Das mir das jetzt verboten wurde ist ein weiterer schlimmer Einschnitt für mich und hat mich wieder weit zurückgeworfen. Leider kann ich dabei nur von mir sprechen. Denn bisher hat sich kein weiterer Betroffener gemeldet. Es ist traurig aber wohl auch typisch für Deutschland sich nicht zu wehren. Widerspruchslos wird alles hingenommen was "weiter oben" beschlossen wird. In meinem privaten Umfeld erfahre ich schon Unterstützung, doch ansonsten stehe ich allein. Kein anderer Betroffener mag oder traut sich, bei dem Thema Stellung zu beziehen.

Am Tag als der Artikel in der hiesigen Zeitung erschien, lief im WDR Fernsehen abends ein Beitrag zu diesem Thema. Dort kam aber nur der Pressesprecher der Stadt Arnsberg zu Wort. Wenn man ihm zuhörte, konnte man den Eindruck bekommen das es schon immer so war, das es nur zur Bestattung erlaubt war dort etwas abzulegen. Dem ist nicht so!!! Außerdem versuchte er die Bestatter "in die Pflicht zu nehmen". Sie müssten mehr Aufklärungsarbeit leisten. Auch das sehe ich anders. Denn die Bestatter geben nur die Informationen an die Hinterbliebenen weiter, die sie so vorher von der Stadtverwaltung erhalten haben.

 
 
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