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Christoph war, so lange er hier bei uns war, immer ein sehr bescheidener Mensch.
Wenn er mal etwas knapp mit seinem Geld war, mußte man ihm das schon an
der Nasenspitze ansehen. Er bat nicht gern um Hilfe und es war für mich
oft eine ziemliche Aktion wenn ich ihm etwas Geld zustecken wollte.
Natürlich wollte er es mir jedesmal zurückgeben. Und immer mußte ich mir
einen guten "Grund" zurechtlegen, damit ich ihm das Geld letztendlich
dann schenken konnte und er es auch annahm.
Einmal hat er sich zum Geburtstag tatsächlich einen Toaster gewünscht. Und
er meinte allen ernstes einen ganz preiswerten vom Discounter! Zum Glück
konnte er sich dann gegen ein größeres Geschenk nicht zur Wehr setzen.
Gerade weil Christoph so bescheiden war hat es mir immer so viel Freude
bereitet ihn zu beschenken. Wenn auch oft gegen seinen Willen.
Doch wenn das eigene Kind im Himmel ist, sind die Möglichkeiten, es zu
beschenken begrenzt. Darum habe ich an seinem ersten Geburtstag
im Regenbogenland einen Stern auf seinen Namen taufen lassen.
Im Vorfeld habe ich mich mit der Mythologie der einzelnen Sternbilder
beschäftigt. (Das ist ungeheuer spannend und ich habe
mir auf diese Weise so einige Nächte um die Ohren geschlagen)
Die Geschichte des Sternbildes Perseus hat mich besonders beeindruckt.
Es geht dabei um Ausdauer und Mut. Es geht darum sich für etwas
oder jemand einzusetzen weil es einem wichtig ist. Und genau das hat mich
an Christoph erinnert.
Auch er hat sich für Menschen eingesetzt, die ihm wichtig waren.
Er hat gekämpft und versucht Türen zu öffnen. Für mehr Mitgefühl,
Toleranz und Menschlichkeit. Und darum habe ich mich bei der
Wahl des Sternbildes für Perseus entschieden.

Die Sternbilder der Gruppe Cassiopeia, Cepheus, Andromeda
und Perseus zählen zu den markantesten Bildern am Himmel.
Durch ihre recht hellen Sterne und ihre auffällige Struktur
sind sie geeignet, dem "Himmlischen "Abc-Schützen"
erste Orientierung zu verschaffen.
Die sternenreiche Konstellation Perseus befindet sich auf
der Milchstraße, südöstlich des "Himmels-W"s in Richtung
Sternbild Fuhrmann und Stier. Durch einige helle Sterne ist
es recht einfach zu finden. Es ähnelt einer großen Gabel mit
zwei Zinken oder auch einem umgedrehten "Y".
Das Sternbild Perseus ist auch durch den Stern Algol, den Teufelsstern,
bekannt. Dieser Stern leuchtet 59 Stunden recht hell, dann
sinkt seine Helligkeit 5 Stunden lang, um dann wieder
5 Stunden lang anzusteigen.
Griechische Mythologie
Die Mythologie, die dieser Sternbildgruppe zu Grunde liegt, lässt sich in folgenden Überschriften zusammenfassen:
Kassiopeias Hochmut
Die Strafe für Kassiopeias Hochmut
Perseus, der mutige Retter
Unharmonische Hochzeitsfeier
Eheglück
Hinter diesen Überschriften verbirgt sich eine Geschichte von Mut und Liebe.
Kassiopeias Hochmut:
Kassiopeia war die Gemahlin des Königs Kepheus von Äthiopien Sein Reich lag nicht im heutigen Äthiopien, sondern im Gebiet der heutigen Länder Jordanien,Tochter von Kassiopeia und Kepheus war Andromeda Kassiopeia war eine sehr schöne, aber auch äußerst eitle Frau. In ihrem Hochmut prahlte sie, noch schöner zu sein als die Nereiden, die anmutigen Meeresnymphen, die Töchter des alten Meeresgottes Nereus. Und das hatte fürchterliche Folgen!
Strafe für Kassiopeias Hochmut:
Durch ihre Überheblichkeit, noch schöner als die Nereiden zu sein, zog sie deren Zorn auf sich. Die Nereiden beklagten sich beim Meeresgott Poseidon, der mit einer von ihnen, Amphitrite, vermählt war. Sie baten ihn, Kassiopeia für ihren Hochmut zu bestrafen. Poseidon schickte ein schreckliches Seeungeheuer und ließ es die Küsten von Kepheus' Reich verwüsten. Not und Hunger hielten Einzug in dem einst glücklichen Land. Kepheus befragte das Orakel des Zeus Ammon in Ägypten, wie er sein Volk retten könne. "Opfere deine Tochter Andromeda und die Verwüstungen haben ein Ende", war die Antwort.
Die entsetzten Eltern jammerten und klagten, aber es gab keinen Ausweg. "Warum sollen wir wegen der Unvernunft der Königin leiden?", rief das Volk. Aus Pflichtgefühl und Verantwortung für sein Volk stimmte Kepheus zu. Sie ketteten Andromeda nackt am Meeresufer mit den Armen an einem Felsen und boten sie dem Ungeheuer als Fraß an. Ovid beschreibt dies eindringlich in seinen Metamorphosen: "Kläglich schreit das Mädchen; ihr gramgebeugter Vater stürzt herbei und mit ihm die Mutter, unglücklich beide, doch jene aus triftigem Grund. Helfen können sie nicht, nur weinen und klagen, wie es die Stunde verlangt, und klammern sich an ihre gefesselte Tochter". So geschah es, dass Andromeda für den Hochmut ihrer Mutter Kassiopeia büßen sollte.
Perseus, der mutige Retter:
Perseus, ein Sohn des Zeus und der Danae, hatte gerade mit göttlicher Unterstützung am Ende der Welt die Gorgonin Medusa getötet und ihr schlangenumringeltes Haupt erbeutet, bei dessen Anblick alles Lebende augenblicklich zu Stein erstarrte. Mit seinen Flügelschuhen, die er von Hermes erhalten hatte, flog er gerade seiner Heimat entgegen, als er Andromeda am Meeresstrand entdeckte. Sofort war er von ihr angetan und verliebte sich in sie. Nach Ovid ließen nur ihr wehendes Haar und die heißen Tränen, die ihren Augen entströmten, Perseus erkennen, dass sie ein menschliches Wesen und keine Marmorstatue war.
Perseus landete und hörte sich die Geschichte der weinenden Eltern an. Perseus versprach, das Ungeheuer zu töten und ihre Tochter zu befreien, wenn er zum Lohn Andromeda heiraten dürfte und obendrein das halbe Königreich bekäme. In ihrer Not akzeptierten die Eltern die Bedingungen, zumal das Ungeheuer gerade aus dem Meer auftauchte. Perseus erhob sich mit seinen Flügelschuhen in die Luft, verwirrte es mit seinem Schatten auf dem Meer, stürzte sich wie ein Greifvogel auf das Untier herab und tötete es nach heftigem Kampf mit seinem Schwert.Dankbar für seinen Sieg brachte er Zeus, Athene und Hermes Brandopfer dar.
Selbstverständlich hätte Perseus den Sieg auch einfacher erringen können: mit Hilfe des Hauptes der Medusa. Bei dessen Anblick wäre das Seeungeheuer sofort zu Stein geworden und in den Fluten versunken. Statt dessen legte Perseus - um der bildschönen Andromeda zu imponieren - das Medusenhaupt zur Seite und besiegte das Ungeheuermöglichst lärmend undaufsehenerregend mit Hilfe seines Krummschwertes und seiner muskulösen Arme. Der Tang und das Gras aber, die mit dem Haupt der Medusa in Kontakt gekommen waren, versteinerten und wurden orangerot. Wir kennen sie heute als Korallen.
Unharmonische Hochzeitsfeier:
Andromeda war gerettet, das Königreich vor Schaden bewahrt, Andromeda zur Frau gewonnen - man sollte denken, es folgte ein berauschendes Hochzeitsfest. Doch weit gefehlt! Statt Perseus für die Rettung ihrer Tochter ewig dankbar zu sein stimmte Kassiopeia der Hochzeit von Andromeda und Perseus nur widerwillig zu. Phineus, der Bruder des Königs Kepheus hatte zwar für die Errettung Andromeda nichtsgetan, bei der Hochzeit Andromedas jedoch entsann er sich daran, dass sie eigentlich ihm versprochen war. Mit einer bewaffneten Schar erschien er auf der Hochzeitsfeier und forderte sein früheres Recht ein.
Es kam zu einem langen Kampf und heftigem Gemetzel. Obwohl Perseus mit den Seinen wie ein Löwe kämpfte, konnte Perseus sich schließlich nur mit Hilfe des Medusenhaupts gegen die Übermacht der Gegner erwehren. Bei dessen Anblick erstarrten die restlichen Angreifer sofort zu Stein. Dem Kampfgetöse folgte eine gespenstische Stille. Poseidon versetzte in dieser Stille Kassiopeia und Kepheus an den Sternenhimmel, wo sie ihren Platz in der Nähe des Seeungeheuers Cetus (Walfisch) haben.
Eheglück:
Nach diesen Ereignissen stand dem Eheglück des tapferen Perseus nichts mehr im Wege. Andromeda schenkte ihm viele Kinder, von denen einige bedeutende Helden und Stammväter mächtiger Geschlechter wurden. So nahm die romantische Liebesgeschichte von Andromeda und Perseus auch ein gutes Ende Die Göttin Athene machte sie schließlich als Sternbilder am
Himmel unsterblich.
